würmeling hat geschrieben:
Meinst Du mit "Goldaugen" die zurecht beliebten Florfliegen?
Gottfried Keller hat zu Ehren einer Florfliege dieses Gedicht geschrieben:
https://www.abipur.de/gedichte/analyse/6144-die-kleine-passion-keller.htmlJa, die meine ich. Hier in Bayern sind sie sehr häufig.
Ich hab mal in meinem "Netzflügler, Schlamm- und Kamelhalsfliegen"-Buch (von Ekkehard Wachmann & Christoph Saure, leider nur noch antiquarisch - und nicht eben billig!) nachgeschlagen. Es dient der Bestimmung der Familien und Gattungen, die nur beispielhaft durch einzelne Arten vorgestellt werden - es ist also kein klassisches Bestimmungswerk. - Nun, darin ist die Familie der Goldaugen bzw. Flor- oder Stinkfliegen -
Chrysopidae - mit nicht weniger als sechs(!) Gattungen vertreten, deren die
meisten mir grünen Flügeln ausgestattet sind. - Zur korrekten Bestimmung der Goldaugen gehört also durchaus Fachkenntnis und Erfahrung! Die Goldaugen-Leichen unter den Leuchten und Lampen in meiner starnberger Gegend deuten meines Erachtens nach auf nur
zwei Arten: auf die weit verbreitete größte Art der Familie, die etwas türkisbläulich schimmernde
Chrysopa septempunctata mit schwarzpunktierter Brustzeichnung, und auf die schön maigrün leuchtende kleinere Schwester
Chrysoperla carnea. -
Im Buch erfährt man von der großen Vorliebe beider Arten für Blatt- und Schildläuse, auch der Larven. Wusstest Du, dass die Imagines vieler grüner Goldaugen-Arten sich
rein vegetarisch ernähren - etwa von Pollen, Nektar und Honigtau? - Ich nicht! Findet man also grüne Goldaugen auf Pflanzen, die
nicht von Läusen befallen sind oder direkt auf Blüten, kann man ziemlich sicher annehmen, dass dies die
vegetarischen Arten sind...

Das Gedicht kannte ich gar nicht; es ist wirklich sehr zauberhaft und zeugt von der lebhaften Zartfühligkeit des Dichters!
