Ich freue mich auch immer, wenn ich die Fledertierchen sehe
Man sagt, wo Fledermäuse leben, ist die Natur noch in Ordnung.
Im Moment haben viele Fledermäuse Probleme mit den extremen Temperaturschwankungen.
Sie wachen viel zu früh aus ihrem Winterschlaf auf und suchen sich
einen anderen Platz, der sie vor zu viel Kälte oder Wärme schützt.
Es ist normal, das Fledermäuse ca. alle 4 - 5 Wochen aus ihrem Winterschlaf aufwachen.
Sie erledigen ihr kleines Geschäft und putzen sich und schlafen weiter.
Die Energie oder Fettreserven die sie dafür verbrauchen, ist für sie kein Problem.
Wenn aber Fledermäuse zu früh aufwachen und auf „Wanderschaft“ sind,
oder ausfliegen wollen, dann wecken sie die schlafenden Fledermäuse auf.
Bei ihrem aufwachen erhöht sich der Herzschlag von 8 - 10 Herzschläge in der
Minute, auf ungefähr 1000 Herzschläge und das verbraucht sehr viel Energie.
Die Energie oder Fettreserve die sie für diese Aufwachphase brauchen, würde
für ca. 8 - 10 Tage Winterschlaf reichen.
Das mag auf den ersten Blick wenig sein. Wenn aber eine Fledermaus durch diese Störungen, (andere Fledermäuse, oder auch Menschen) als Beispiel, 5 mal aus ihrem Winterschlaf aufwacht, dann fehlen ihr Fettreserven für ca. 40 bis 50 Tage !
Wenn sich dann noch der Winter in die Länge zieht, verschiebt sich auch die Insekten-Flugzeit.
Hat die Fledermaus ihre Reserven zu früh aufgebraucht, ist sie zu schwach und wird im Frühling nicht mehr aufwachen. Oder sie kann sich nicht mehr festhalten und fällt auf den Boden. Dort bleibt sie hilflos liegen und verhungert.
Fledermaus Kolonien werden bei uns vom Fledermaus Schutz auf Karten eingetragen.
Ihre Winter- und Sommerquartiere und auch die Wochenstuben der Weibchen und ihren Jungen.
So können wir den zu früh aufgewachten schwachen Fledermäuse helfen. Sie werden mit Mehlwürmer gefüttert. Das ist aber nicht so einfach, weil Mehlwürmer nicht auf ihrem Speiseplan stehen

Mit Geduld und Zeit geht das aber schon

Ich betreue in unserer Umgebung 10 kleine Fledermaus Kolonien. Eine davon wohnt in unserem Dachstock, die kleine Bartfledermaus.

Wer jetzt eine Fledermaus findet, die sehr schwach und/oder verletzt ist, meldet Euch
bitte umgehend beim Naturschutzbund oder bei einer Fledermaus Auffangstelle.
Sie werden Euch weiter helfen.
Wie man der Fledermaus helfen kann ?
Eine Kartonschachtel mit Deckel nehmen und mit einem Bleistift,
Kugelschreiber oder Schere viele Luftlöcher in den Deckel stechen.
Fledermäuse nie an den Flügel oder Beine vom Boden aufheben und auch nicht von
Hand anfassen. Verletzte und geschwächte Fledermäuse können beissen, weil sie sich
bedroht fühlen und Angst um ihr Leben haben.
Mit nicht all zu dicken Handschuhe, kann man sie sehr vorsichtig aufheben
und behutsam in die Schachtel legen und den Deckel schliessen.
Man muss sehr vorsichtig sein, weil die Flughäute der Fledermäuse sehr
dünn sind und einreissen können.
Die Kartonschachtel an einen ruhigen, kühlen und dunklen (nicht in den Kühlschrank !! )
und vor Haustiere (Katzen und Hunde) geschützten sicheren Ort stellen, bis abgeklärt
ist, wie es weiter geht mit dem hilflosen Fledertier.
Auch wenn es noch so lieb und gut gemeint ist. Fledermäuse bitte nicht selber füttern.
Sie stehen unter Artenschutz und dürfen nicht in privaten Haushalte gehalten werden.